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 Betreff des Beitrags: Ein fast ganz normaler Tag
BeitragVerfasst: Sonntag 19. April 2009, 02:45 
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Captain Becker
Captain Becker
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Registriert: Sonntag 6. Juli 2008, 21:25
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Heute war ein ganz normaler Tag für mich. Zumindest annähernd, denn für gewöhnlich habe ich eigentlich noch mehr zu tun.
Da kein Renntraining für mich anstand, konnte ich heute einmal bis um fünf schlafen. Ich wollte, wie immer an den rennfreien Tagen, mit dem Training um sechs beginnen. Ich muss sagen, dass meine Pfleger schon perfekt auf meine Gewohnheiten eingestellt sind, denn als ich um 5:30 Uhr in den Stall kam, stand Mogli schon auf der Stallgasse und wurde gerade von Anna sorgfältig geputzt. Ich nutzte die Zeit, um meine allmorgentliche Runde durch die Ställe zu machen. Tommys leere Box gab mir dabei einen Stich ins Herz. Der Hengst fehlte mir sehr. Meine Entscheidung ihn für die Dauer der Youngsterstour in Bayern zu lassen, war natürlich absolut richtig, weil schonend fürs Pferd, aber für mich war es schwer so lange von meinem Lieblingsspringpferd getrennt zu sein. Einige von euch werden mich vielleicht für albern halten, denn immerhin habe ich einen Stall voller Pferde, aber man hat eben so seine Lieblinge, deren Fehlen einem besonders wehtut. Hier und da verweilte ich an einer Box und schob dem entsprechenden Pferd ein Leckerchen ins Maul oder ging hinein, um diverse Dinge zu kontrollieren oder im Einstreu liegende Decken aufzusammeln. Natürlich hätte ich das auch den Pflegern überlassen können, die nach und nach mit ihrer Arbeit begannen, aber auch jetzt mit so vielen Angestellten machte ich vieles noch selbst. Nachdem ich meine Runde im Hauptstall beendet hatte, setzte ich sie im Stutenstall fort. Das etwa 300m entferte Gebäude war schon hell erleuchtet. Mittlerweile war hier keine Box mehr frei. Die gestern angekommenen Gastpferde Panja und Blue Paradies hatten die letzten beiden Freien belegt und auch Box 20 war für eine neue Einstellerin, die im Laufe des Tages mit ihren Pferden ankommen wollte, reserviert. So entsprach die Geräuschkulisse nun auch einem gut gefüllten Stall, als ich durch das breite Tor auf die Stallgasse trat. Poisen Eve und Carena streckten mir ihre Nasen entgegen und schnaubten freundlich. Carena, die ich nun nicht mehr so oft ritt, sondern das ihrem Pfleger überlies, war dennoch noch genauso zutraulich und vertrauensvoll, wie vor Beginn ihrer Pause. Ich tätschelte ihren Hals und warf einen kurzen Blick in die Box. Mit Sorge sah ich, dass die Einstreu heute sehr zerwühlt war. Die PRE-Stute hatte normalerweise einen sehr ruhigen Schlaf und am Morgen sah man für gewöhnlich kaum Bewegungsspuren. Heute aber war die obere Schicht an einigen Stellen bis zur Matte hin aufgeworfen. Schnell schrieb ich also eine Notiz für Peter, er solle unbedingt die Stute im Auge behalten und vor dem Füttern Fieber messen. Meine Befürchtung, die ich insgeheim hegte, wollte ich lieber nicht zu laut denken.
Nachdem ich den Zettel an Carenas Box gepinnt hatte, setzte ich meinen Weg fort und sah auch bei den anderen Stuten nach dem Rechten. Fortuna lag noch verschlafen im Stroh und auch Melody und Baby Blue waren noch nicht auf den Beinen. Cleopatra hingegen sah mir mit wachen Augen entgegen und grummelte leise, als ich an ihre Box herantrat. Offenbar war hier heute Nacht Einiges los gewesen, denn auch hier zeigten sich eindeutige Spuren übermäßiger Aktivitäten. Allerdings war das bei der Braunen eher die Regel. Sie neigte zum Randalieren und konnte durchaus schon einmal zerstörerische Anwandlungen bekommen. Seit sie hier im Stall war, hatten wir nicht nur einmal Bretter aus der Box austauschen müssen. Eine ordentliche Matte kam bei ihr auch nicht wirklich zustande. Im Gegenteil. Cleopatra sorgte stets dafür, dass wir gezwungen waren übermäßig viel Streu aus der Box zu nehmen. Sie war eben eine richtige Kleine Diva, die sich selten nur an solche Kleinigkeiten hielt. Zum Glück verhielt sie sich beim Reiten und im täglichen Umgang kooperativ, so dass Peter und alle anderen wenig Schwierigkeiten mit der Stute hatten.
Ich verließ den Stutenstall und besuchte auf dem Rückweg noch die Jungpferde. Nachdem auch hier alles so weit in Ordnung war und ich ihnen die Tür zu ihrem Paddock geöffnet hatte, kehrte ich zum Hauptstall zurück.
Es war mittlerweile kurz vor sechs und Anna war gerade dabei Mogli auf dem Abreite- und Longierplatz aufzuwärmen. Als sie mich kommen sah, lächelte sie und stieg ab. Ich übernahm das Pony und ritt ihn zur Dressurhalle. Dort machte ich mir Radio an und begann mit dem Training. Der Schecke war wirklich sehr talentiert und so arbeiteten Siggi und ich vermehrt daran ihn weiter bis Klasse M zu fördern. Also bestand auch unsere heutige Arbeit darin die L-Lektionen zu wiederholen und zu perfektionieren und die M-Lektionen zu festigen. Gegen 7 stieg ich dann von meinem schwitzenden und schnaubenden Pony ab. Er hatte sich sehr gut angestellt und unser Zusammenspiel war heute fast perfekt gewesen. Dennoch würde es noch eine Weile dauern, bis er tatsächlich die Reife aufweisen würde in einer Dressurprüfung der Klasse M starten zu können.
Anna kam zusammen mit Robert und nahm mir Mogli ab. Robert hatte den gesattelten und bereits aufgewärmten Dascalos am Zügel und übergab ihn mir. Ich tätschelte dem Wallach den Hals und ließ mich von Robert in den Sattel heben. Auch mit dem Fuchs machte ich heute ein ausgiebiges Dressurtraining. Allerdings war Hauptbestandteil der Arbeit mit dem Trakehner eher die Anlehnung und die Rittigkeit, denn bestimmte Lektionen. Er war zwar bis Klasse A ausgebildet, aber eigentlich eher ein reines Springpferd. Die Arbeit mit ihm war in den letzten Wochen einfacher geworden, aber noch immer neigte er zu Unmutsbekundungen, wenn es ihm zu langweilig wurde. So spann er auch heute wieder vor sich hin. Immer wenn ich dachte er hätte sich eingekriegt und würde brav in der Anlehnung vorwärts gehen, überlegte es sich der Herr anders, versuchte mir die Zügel aus der Hand zu ziehen und eine schnellere Gangart einzulegen. Besonders unangenehm waren seine Mätzchen bei den Schritt-Trab-Übergängen auf dem Zirkel. Er wollte sich einfach nicht konzentrieren und sah es überhaupt nicht ein eine Übung mehrmals zu wiederholen. Dennoch setzte ich mich durch, wie immer eigentlich, wenn ich ihn ritt. Langsam aber sicher artete das heutige Training in einen Kampf aus. Nach dem dritten verkorksen Übergang nahm Dascalos den Kopf hoch und die Vorderbeine gleich mit. Es war zwar kein richtiges Steigen, aber dennoch reichte es, um uns wieder aus dem Takt zu bringen. Mit Mühe und Not brachte ich ihn auf den Boden zurück und galloppierte ihn an. Als ich ihn nun versuchte im Gallopp in die Anlehnung zu bekommen, rollte er sich regelrecht auf. Trotzdem ich mein Zügelmaß nicht verkürzt hatte, berührte seine Nase fast seine Brust. Dabei fing er an fast auf der Stelle zu laufen und als ich ihn vorwärts trieb, begann er fröhlich immernoch aufgerollt mit dem Kopf zu schütteln. Zum Glück machte er solche Kapriolen nur selten auf einem Turnier und so blieb ich relativ gelassen und vesuchte nur halbherzig ihn davon zu überzeuge ordentlich zu laufen. Dreiviertel acht schließlich beendete ich das Traiing und nahm meinen Wallach mit in den Stall. Gerade als ich ihn absattelte, kam Robert und nahm mir die weitere Versorgung ab.
Nun fand ich endlich Zeit zum Frühstücken. Nach und nach trudelten die Angestellten ebenfalls zur morgentlichen Mahlzeit ein und wir unterhielten uns angeregt. Peter berichtete mir, dass Carena heute Nacht eine leichte Kolik gehabt hatte und ich mir keine großen Sorgen wegen der zerwühlten Einstreu machen solle. Wirklich beruhigt war ich nicht, aber zumindest kannte ich nun die Ursache.
Fertig mit Essen machte ich mich schließlich daran Pearl zu putzen. Julia und Michael hatte ich angewiesen Dynamik und Stand my Ground fertig zu machen und zum Turniergelände zu reiten. Ich wollte nachher mit den Beiden ein wenig unter Wettkampfbedingungen trainieren.
Jetzt aber konzentrierte ich mich erst einmal auf meinen Andalusierhengst. Ich spannte meinen Rappen an und fuhr, vorbei an Koppel 5 und der Trainingsbahn Richtung Norden. Der Weg, den ich mir zum Turniergelände ausgesucht hatte, war ungefähr 8 Kilometer lang und ging hauptsächlich über die Reitwege. Einen kurzen Abstecher machte ich noch bei Ingo und besprach mit ihm Einiges, bevor wir die restliche Strecke zurücklegten. Insgesamt brauchten wir eine dreiviertel Stunde. Ich fuhr Pearl in einem zügigen, aber dennoch nicht übereilten Trab und ließ ihn nur etwa einen Kilometer im Arbeitsgalopp laufen.
Als wir das Turniergelände erreichten, war er daher nur mäßig geschwitzt. Ich schirrte ihn ab, legte ihm eine leichte Decke über und ließ ihn laufen. Michael war mit Stand my Ground schon da. Er ritt den Schecken in einem gemächlichen Schritt umher. Ich winkte ihm und er kam zu mir herüber. Es dauerte nicht einmal eine Minute, da saß ich auf dem Trakehnerwallach. Der war sehr gut aufgewärmt und so konnte ich sofort mit dem Training beginnen. Ich galoppierte ihn also an und lenkte ihn auf einen Streckenteil, der mit Hindernissen für die Klasse S und schwerer bestückt war. Hier ihm Geländepark gab es ja für jede Klasse eine eigene Strecke. Normalerweise trainierte ich hier nicht. Dafür hatte ich eine eigene Hindernisstrecke im Wald, aber manchmal ließ es sich nicht vermeiden bestimmte Hindernisse und Situationen auf einem Turnierglände zu üben. Einer dieser Fälle war das richtige Verhalten an einem Wasserhindernis. Zwar war Stand my Ground schon ei alter Hase im Vielseitigkeitssport, aber dennoch war eine Auffrischung gerade nach langer Pause immer sinnvoll. So machten wir uns richtig nass.
Als ich etwa eine Stunde später Michael meinen Wallach wieder übergab, trieften wir Beide. Nicht zuletzt, weil der Schecke einmal meine Hilfen missverstanden hatte und sich unsere Wege am Einsprung zum Wasser trennten. Folglich machte ich einen Salto und klatschte ins kühle Nass. Mein Pferd war gar nicht erst abgesprungen und sah mich nur verdutzt über das Hindernis hinweg an. Ansonsten aber war das Training recht gut verlaufen.
Michael ritt Stand my Ground gerade Richtung Hof zurück, als Julia mit Dynamik kam. Auch mit ihm wollte ich im Geländepark arbeiten. Nach den letzten Mitterfolgen sah ich eine dringende Notwendigkeit den Hannoveraner noch intensiver auf Turniere vorzubereiten. Der Achtjährige war einfach noch zu unsicher. Was er im Parcours mit Leichtigkeit bewältigte, bereitete ihm hierin viel niedrigerer Form im Gelände Kopfzerbrechen. So beschloss ich heute mit ihm einmal die komplette Strecke mit L-Anforderungen durchzureiten. Das erwies sich als schwieriger, als zu Anfang vermutet. Mein Hengst war heute besonders nervös und verunsichert. Eigentlich war das nicht seine Art, denn sonst war er souverän, aber anscheinend störte ihn irgendetwas. So lief er dann auch an einer Ecke vorbei und verweigerte an einem Tisch, ein Verhalten, das ich so von ihm bisher noch nicht gekannt hatte. Im Großen und Ganzen blieb er unkonzentriert und versuchte sich sogar einmal vollkommen meinen Hilfen zu entziehen. Nach einer halben Stunde brach ich daher das Training ab. Ich spürte, dass irgendetwas Dynamik zu schaffen machte und daher wollte ich ihn nicht überstrapazieren. Das sonst so leistungsbereite Pferd sollte den Spaß an der Arbeit nicht verlieren. Julia machte sich mit dem Braunen auf den Rückweg, während ich noch auf dem Turniergelände den Tierarzt anrief. Da sich Dynamik gegen die Zügelhilfe gesperrt hatte, vermutete ich, dass mit seinen Zähnen etwas nicht stimmen könnte.
Nachdem ich aufgelegt hatte, pfiff ich Pearl heran, der sich die Zeit mit Grasen vertrieben hatte und spannte ihn wieder an.
Kurz vor 12 waren wir dann auf dem Hof zurück und ich ging, als Pearl schließlich geputzt und eingedeckt in seiner Box stand, Mittag essen.
Kaum hatte ich meinen Teller gelehrt, stand auch schon der Tierarzt in der Tür und wir gingen zu Dynamik. Nach ausgiebiger Untersuchung wurde mein Verdacht bestätigt. Mein Hengst hatte Haken an den Backzähnen, die ihm zu schaffen machten. Herr Braun, der seine Pause für mich geopfert hatte, sedierte den Braunen und befreite ihn von den lästigen Störenfrieden. Die Prozedur war in 20 Minuten über die Bühne und ich war froh, dass der Leisungsabfall eine so simple Erklärung gehabt hatte. Unser Tierarzt hatte noch nicht ganz den Hof verlassen, als ein Auto mit Hänger auf den Hof fuhr. Es war die neue Einstellerin Jana mit ihren Eltern. Ich begrüßte die Drei, zeigte ihnen den Hof und machte dann den ganzen Papierkram mit ihnen, bevor ich mich Deway und seinem Springtraining widmete.
Mein Schimmelwallach war, wie immer, eine echte Bank. Ruhig, einfach zu reiten und mit dem nötigen Ehrgeiz meisterte er das Training perfekt. Wir waren ein eingespieltes Team und so stellte werder die Gymnastikreihe, noch der S-Parcours, den ich mir zu Trainingszwecken von Karin hatte auf dem großen Springplatz aufbauen lassen ein Problem dar. Als ich gegen vier von Deways Rücken glitt, war ich hochzufrieden und vollkommen entspannt.
Etwas heikler wurde nun das Training mit meinem neuen Pferd Almontasir. Der Araber hatte einen Hang zum Streiten. Er musste sich erst noch finden und daran gewöhnen, dass ich im Sattel den Ton angab. So kam es während der Arbeit immer wieder zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten. Turnierreife hatte unsere Paarung noch lange nicht. Dennoch lief es solide ab und die Springfehler hielten sich, gemessen an der kurzen Zeit unserer Zusammenarbeit, in Grenzen. Eigentlich war ich mit dem Braunen sogar sehr zufrieden. Er war temperamentvoll, aber meisterte jeden Sprung mit einer schönen Manier und ohne scheinbare Anstrengung. Dennoch war schon jetzt klar, dass der Hengst im Springen kein Potenzial nach oben mehr hatte.
Janosh, unser neuer Pfleger, nahm mir Almontasir schließlich ab und ich fand Zeit um die Sachen für das morgige Turnier zu packen. Auch aus diesem Grund hatte ich heute nur so wenig zu tun gehabt, denn Cleopatra und Fortuna, die ich hätte heute laut Trainingsplan bewegen sollen bzw müssen, hatten heute Vorturnierruhe.
Nach der Abendfütterung ritt ich schließlich noch Daredevil ein wenig in der Halle. Mein Rappe war nun bis September aus dem Training genommen und wurde von mir nur noch leicht bewegt. Er schien nichts dagegen zu haben. Immerhin würde die bevorstehende Decksaison anstrengend genug für ihn sein.
Früher als sonst ging ich ins Bett und kuschelte noch ein wenig mit Alex, der mir vom Training mit Hide erzählte.

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