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Meine Güte wie die Zeit vergeht. Morgen ist schon wieder der dritte Advent, wieder fast ein Jahr rum.
Auch mein letzter Eintrag liegt ja nun schon etwas länger zurück. Das liegt wohl vornehmlich daran, dass ich einfach nicht die Muße fand mein Tagebuch aufzuschlagen und das Erlebte nierderzuschreiben.
Zunächst beginne ich einmal mit Hide. Er ist nun wieder vollständig im Training und wird von Christian auf die nächste Saison vorbereitet.
Besonders erwähnenswert ist bei den ganzen letzten Starts, dass Tommy sein Einstandsspringen gewonnen hat und am letzten Wochenende vierter geworden ist. Das klingt im Ergebnis sehr nüchtern - ich weiß. Ihr könnt euch aber nicht vorstellen, wie stolz ich auf den Hengst bin. Nie hätte ich gedacht, dass er so gut abschneiden würde.
Ansonsten waren die Leistungen meiner Pferde auch sehr gut. Allerdings spare ic mir hier alles einzeln aufzuzählen, da es mir selbst beim Lesen langweilig wäre.
Ich widme mich lieber anderen Dingen.
Zum beispiel dem Abenteuer, das ich beziehungsweise Asco heute erlebt hat.
Wie ihr ja wisst haben wir in den Wäldern rings um den Hof mindestens ein Rudel Wölfe. Keine guten Spielgefährten für einen sechs Monate alten Hund. Aus diesem Grund hatte ich meinen Kleinen in der letzten Zeit bei Ausritten eher selten dabei. Die Sorge er könnte aus einer Laune herraus durchbrennen und mit den falschen Argenossen zusammentreffen, ließ mich diese Vorsichtsmaßnahme ausführen. Lucas, der ja nun schon etwas abgeklärter ist, kam weiterhin mit. Er ist zwar auch ungestüm, aber er hört aufs Wort.
Nun hatte ich heute wenig Zeit für meine Hunde. Ich kümmerte mich ausschließlich um das Training meiner Pferde und ging davon aus, dass die Herren Hofbeller sich mit sich selbst und dem ein oder anderen Pferdepfleger beschäftigen würden. Als ich dann gegen vier mit Dynamik nach dem Training in den Stall kam, fiel mir auf, dass zwar Lucas im Stroh lag, aber Asco fehlte. Etwas besorgt fragte ich herum, doch niemand hatte den Kleinen gesehen. Bei mir läuteten alle Alarmglocken. Ich drückte Michael Dynamik in die Hand und holte Pearl aus seiner Box. Bewaffnet mit einer Tüte Leckerlies und dem nun wachen Lucas schwang ich mich auf den blanken Rücken meines Hengstes und jagdte in den kalten diesigen Nachmittag. Mein erster Weg führte mich in den Wald. Ich rief nach Asco und Pearl wieherte. Lucas, der eigentlich seinen Sohn hätte suchen sollen, schien dazu aber wenig Lust zu haben. Er streunte lieber in meiner Nähe herum und schnupperte und markierte hin und wieder. Die Sorge wuchs und wuchs. Was wenn dem Kleinen etwas passiert war? Ich mahlte mir die schrecklichsten Bilder aus, während ich verzweifelt nach meiem kleinen Hundchen rief. Mir kam es wie Stunden vor, aber es war noch nicht dunkel, als wir den See erreichten. Immer wieder ritt ich ein stück vorwärts und dnn rief ich wieder. Plötzlich hob Lucas die Nase, witterte kurz und rannte in einem Heidentempo davon. In dem Augenblick hätte ich heulen können. Jetzt ging auch noch der Hund stiften, von dem ich eigentlich geglaubt hatte, dass er hören würde. Aber jedes Rufen war vergebens. Lucs blieb ebenso verschwunden, wie Asco. Natürlich war ich mit Pearl Lucas sofort hinterher geritten, doch der Weg querfeldein durch dichtes Unterholz war für ein Pferd eben beschwerlicher und nur langsamer überwindbar, als für einen schlanken und schnellen Hund. So hatte ich Lucas eben auch nach kurzen Augenblicken aus den Augen verloren. Lediglich seine Richtung hatte ich in etwa noch einschätzen können. ls ich mit Peral auf den nächsten Weg stieß, war die Hoffnung wenigsten einen meiner Hunde wiederzufinden gleich null. Es dämmerte bereits und eine nächtliche Suche hatte noch weniger Sinn. Also nahm ich den Weg zurück.
Eine halbe Stunde später kamen wir wieder auf dem Hof an und was soll ich euch sagen - als ich nierdergeschlagen und voller Sorge in den Stall kam, stand Ingo da mit meinen beiden Hunden.
Asco hatte sich tatsächlich verlaufen und an den erstbesten Menschen gehängt, den er gesehen hatte und das war eben Ingo gewesen. Lucas, der Ingo unheimlich gerne mag und öfter mal einen spaziergang zu ihm macht, muss ihn in unserer Nähe gewittert haben. Ich kann euch gar nicht beschreiben wie viele Steine mir vom Herzen gefallen sind.
Erleichtert über den glimpflichen Ausgang von Ascos Abenteuer und Lucas' kleinem Aussetzer lud ich Ingo schließlich zum Tee ein.
Dann noch zu trainieren hatte ich aber keine Lust mehr. stattdessen machte ich es mir bis eben vorm Fernseher mit meinen beiden Jungs gemütlich und werde jetzt, nachdem ich diesen Eintrag beendet habe, ins Bett gehen.
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